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ERFAHR­UNGEN NUTZEN
UND WISSEN GENE­RIEREN

In den letzten Jahren haben vielfältige Fortschritte in der Entwicklung neuer medikamentöser Krebstherapien die Behandlungsmöglichkeiten erheblich verbessert. Die Verknappung von Ressourcen im Gesundheitswesen und der demographische Wandel mit steigender Lebenserwartung erfordern zukünftig gerade im Bereich der Krebsforschung und -therapie neue schlüssige und datengestützte Konzepte. Mit zielgerichteten, fundierten und nachvollziehbaren Erhebung und Auswertung von Daten aus der Routineversorgung krebskranker Patient*innen schafft die Onkotrakt AG die Basis dafür. 

JEDE EINZELNE KRANK­HEITS­GESCHICHTE IST WICHTIG!

Präzisionsonkologie

PRÄ­ZISIONS­ONKO­LOGIE

Das Ziel der Präzisionsonkologie  (auch personalisierte Onkologie genannt) ist es jedem Krebspatienten/jeder Krebspatientin auf der Grundlage der detaillierten genetischen Analyse des Tumors eine individualisierte Therapie anzubieten. Die Grundlage der Präzisionsonkologie ist unser Wissen darüber, dass die biologischen Eigenschaften des Tumors sehr individuell sind und dieser über viele genetische Merkmale verfügen kann. Durch neue Medikamente, deren Einsatz z.B. unabhängig von der Histologie der Tumoren auf Basis der genetischen Veränderungen erfolgt, ergeben sich für viele Krebspatienten neue Therapiechancen. 
Das immer bessere Verständnis der genetischen Prozesse ermöglicht eine genauere Analyse der Tumoren, eine präzisere Entwicklung von Medikamenten und eine personalisierte Behandlung. 

PRO

PATIENT-REPORTET OUTCOMES (PRO)

Die Patient-reported Outcomes (PRO) beschreiben die Auswirkungen einer Therapie aus der Sicht des/der Betroffenen, wie z.B. die Einschätzung der Therapieergebnisse, der Mobilität und der Lebensqualität durch den/die Patienten*in selbst. Der/die Patient*in beurteilt subjektiv die Auswirkungen der Therapie auf seine/ihre geistige und körperliche Befindlichkeit. Wichtige Punkte sind die Auswirkungen z.B. auf die Einschätzung der Therapieergebnisse und auf die Mobilität, die Belastbarkeit und die Lebensqualität. Zur Messung werden meist standardisierte Fragebögen, oft in elektronischer Form, verwendet. Eine Erfassung der PRO kann laut Studien nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, sondern auch zur signifikanten Verbesserung des Überlebens führen. Besonders in der Onkologie helfen PRO den Ärzten, möglicherweise unterschätzte Beeinträchtigungen der Patienten und Nebenwirkungen der Behandlung besser einzuschätzen und die Therapie ggf. anzupassen. Die Einbindung der PRO sowohl in die Routineversorgung als auch in klinische Studien wäre ein wichtiger Schritt für die bessere Einschätzung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.

Real-World Data

REAL-WORDL DATA (RWD)

Unter Real-World Data (RWD) versteht man Daten, die die reale Patientenversorgung abbilden. Im Gegensatz zu den randomisierten klinischen Studien findet bei RWD-Projekten keine Patientenselektion statt, d.h. es werden auch Patientengruppen erfasst, die in randomisierten kontrollierten klinischen Studien oft ausgeschlossen sind. Insbesondere ältere Patienten*innen oder Patienten*innen mit Vorerkrankungen erfüllen oft die Einschlusskriterien dieser Studien nicht. Daher sind die RWD gerade im Bereich der Onkologie mit zumeist älteren multimorbiden Patienten*innen für die Analyse der Versorgungsrealität unverzichtbar. 
Die unterschiedliche Art und Qualität der Datenerfassung stellen eine Herausforderung bei der Erhebung und Auswertung der Daten dar. Vielfach sind Daten unterschiedlicher Quellen wie z.B. Behandlungsakten der medizinischen Einrichtungen, der Krankenkassen und der Krebsregister nicht miteinander kompatibel. Eine Lösung könnte ein u.a. technisches Konzept der Datenerfassung sein, welches breite Zustimmung findet und für viele Fragestellungen nutzbar ist.

Biobanking

BIOBANKING

Biobanken sind wissenschaftlich angelegte Sammlungen von Proben menschlicher Körpersubstanzen (Gewebe, Zellen, Blut, DNA u.a.m.), die für die biomedizinische Forschung eingerichtet bzw. verwendet werden. Mit den Proben werden meist Daten erhoben, die Informationen über den Spender (demografische Daten, lebensstilbezogene Informationen, Krankheitstyp und Krankheitsverläufe u.a.m.) enthalten. Durch die zunehmende Fokussierung der medizinischen Forschung bei der Ursachensuche von Erkrankungen auf die molekulare und genetische Ebene entstanden etwa Mitte der 1990er Jahre die ersten Proben- und Datenbanken, häufig als »Biobanken« bezeichnet.

Biobanken ermöglichen z.B. eine mehrfache Untersuchung der Proben eines/einer Patienten*in für diagnostische Zwecke, des Weiteren halten sie das biologische Material für wissenschaftliche Forschungsprojekte vor. Besondere Bedeutung erhalten zukünftig Biobanken, die die Proben mit aussagekräftigen klinischen Daten des/der Patienten*in verbinden können.

Digitalisierung

DIGITA­LISIERUNG

In der Onkologie als einer besonders vernetzten Disziplin ist die Digitalisierung aus der alltäglichen Patientenversorgung nicht mehr wegzudenken. Eine zeitsparende Prozessorganisation und spezialisierte Softwarelösungen für die Planung, Verabreichung und Dokumentation onkologischer Therapien sind wichtige Bausteine für eine qualitative Versorgung der krebskranken Patienten*innen.  Die anonymisierte Datenbearbeitung und die Verzahnung im onkologischen intersektoralen Versorgungsnetzwerk – von der Diagnostik bis zur Nachsorge – sind ein Garant für eine transparente und zuverlässige Auswertung und Interpretation der Datensätze. Eine elektronische Patientenakte ist dafür eine wichtige Voraussetzung. 
Eine wichtige Rolle – gerade in der Diagnostik – wird in Zukunft die Künstliche Intelligenz (KI) spielen. Weitere große Potenziale für die Medizin der Zukunft werden z.B. in folgenden Bereichen liegen:

  • Smarte Geräte und Anwendungen zur Messung von z.B. Blutdruck und Puls, Durchführung eines EKG, Bestimmung des Blutbildes, inkl. der Übermittlung Werte direkt an den behandelnden Arzt, zusammen mit der direkten digitalen Erfassung von Patient-Related Outcomes. 
  • Telemedizin mit der Videosprechstunde oder digitaler Virtual Reality Therapie z. B. für Schmerzpatienten
  • Digitale Compliance-Kontrolle
  • Digitale Wissensvermittlung
  • Big Data

Onkotrakt AG ist eine ärztliche Beratungs- und Managementgesellschaft zur Entwicklung/Organisation, Aufbau und Betrieb von onkologischen Versorgungsstrukturen. Unser Schwerpunkt liegt in der Durchführung von Versorgungsforschungsstudien in der ambulanten Onkologie – genau dort, wo innovative Behandlungsoptionen schnell den Weg in die Patientenversorgung finden.

Unser Netzwerk der onkologisch tätigen Einrichtungen verfügt über standardisiert erhobene longitudinale Versorgungsdaten von 2011 bis heute.

Nur in 2020 haben mehr als 200 Ärzte und über 20.000 Patienten an unseren Versorgungsforschungsprojekten teilgenommen.

AKTIVE PROJEKTE

Wir bei der Onkotrakt sind überzeugt: Die Erfahrung jedes/jeder Krebspatienten*in und die Geschichte jeder Krebserkrankung können unser onkologisches Wissen erweitern. Nur durch klinische und ökonomische Daten aus der realen Patientenversorgung können die aktuellen Therapien realistisch bewertet werden, da hier im Gegensatz zu klinischen Studien keine Patientenselektion stattfindet. 

Onkotrakt liefert Versorgungsdaten für CancerCOVID

Die Daten aus dem LiveTicker-Register der Onkotrakt AG fließen in die Datenbasis des CancerCOVID-Projektes der AIO

In einem von BMBF geförderten Projekt erfasst die Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) die Auswirkungen der Pandemie auf die Versorgung von Patienten mit Darmkrebs. Eine besondere Herausforderung besteht dabei in der Datenerhebung in der ambulanten Versorgung. Solche Daten sind von herausragender Bedeutung, um die Versorgungslage in Deutschland realistisch abbilden zu können.

Die Daten der Onkotrakt aus dem LiveTicker-Register fließen in die Datenbasis ein und stellen eine wertvolle Grundlage für die realistische Einschätzung der aktuellen Versorgungslage von Darmkrebspatienten während der Pandemie dar. Nach der wissenschaftlichen Auswertung werden die Ergebnisse mit Entscheidungsträgern aus Politik und Onkologie diskutiert, um daraus Handlungsempfehlungen für die Versorgung von Tumorpatienten abzuleiten. 

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